Gartenblog

Beton aus dem Zwangsmischer – für unseren ersten Bodenabschnitt

Vier Abschnitte, 150 m², kein Betonwerk: Wir haben die Bodenplatte in unserem Lager- und Verarbeitungshaus selbst gegossen – beginnend mit dem technisch und logistisch aufwendigsten Teil ganz hinten im Gebäude.

Mischen mit dem Mammut

Für dieses Projekt haben wir uns einen Zwangsmischer TM 125 von Mammut zugelegt – 500 L Fassungsvermögen, 8 m³/h Mischleistung, angetrieben über die Zapfwelle unseres Traktors. Geliefert wurde das Gerät vom Landmaschinenhändler Jenne aus Königschaffhausen, bei dem wir bisher auch alle Anbaugeräte bezogen haben – ein sehr hilfsbereites Team.

Am 28. März kamen die acht Paletten Zement, zwei Tage zuvor der Betonkies 0/16 aus dem Kieswerk in Wyhl. Die Vorbereitungen liefen: Untergrund wässern, nochmals verdichten – dann konnte es losgehen.

Schalung, Laser & Gefälle

Am 29. März starteten wir um 11 Uhr mit dem Bau der Schalung. Mein Bruder, gelernter Schreiner, hatte im Vorfeld bereits viel vorbereitet. Da ein Teil des Gewächshauses ausgespart werden sollte, wurde die Schalung entsprechend angepasst – was sich später als kluge Entscheidung herausstellte: Die Fundamenthöhen der Ständer waren nämlich nicht ganz gleich.

Geplant war ein Gefälle von 1 % – tatsächlich wurden es etwa 0,2 %. Für das Niveau der Fläche orientierten wir uns an vier Punkten: Unterkante Tür West, der Brunnen-Schachtring, Tür Süd und die Unterkante der beiden Sektionaltore. Leider liegt Tür 2 etwas zu tief – hier werden wir später einen Ausgleichsbelag einbauen müssen.

Zum Vermessen nutzten wir erstmals unser neues Nivelliergerät mit Linienlaser. Ob es langfristig das Richtige ist, wird sich zeigen – bisher macht es einen guten Job.

Die Schalung wurde mit Schraubzwingen an die Ständerfundamente geklemmt, in den Ecken und Zwischenteilen zusätzlich mit eingeschlagenen Eisenstangen fixiert.

Mischen, fahren, verteilen

Durch die ausgesparte Teilfläche konnten wir den Mischer mit dem Traktor näher an die Betonfläche fahren, was einiges an Schubkarrenarbeit ersparte.

Gegen 14 Uhr ging’s los: Ich bediente Bagger und Traktor, schaufelte mit der 60er Schaufel den Kies in den Zwangsmischer. Ein Freund kümmerte sich um Zement und Wasserzugabe. Gemischt wurde vor dem Gewächshaus, weil der Traktor relativ viele Abgase produziert – dann wurde rückwärts zur Fläche gefahren.

Mein Bruder übernahm die Betonverteilung: Schaufel, Rechen, teilweise Schubkarre – anstrengend, auch wenn es an diesem kalten Märztag zumindest nicht an Kühlung mangelte.

Rüttelflasche & Holzpatsche

Für die Verdichtung kam eine Rüttelflasche zum Einsatz, allerdings nur bei diesem Abschnitt. Zum Abziehen nutzte ich eine selbstgebaute Betonpatsche aus Holz – „schwabbeln“ nannte mein Bruder das. Ohne Verzögerer war das nur bedingt effektiv – gerade am Anfang, wo der Beton schon zu fest war.

Das Ergebnis: überraschend gut – Höhendifferenz nur ca. 2 cm, aber die Oberfläche wurde sehr wellig. An der Tür West blieb ein Schlitz von 3,5 cm – zu viel für den Türgummi allein.

Werkzeugnachrüstung & Nacharbeit

Um bei den nächsten Abschnitten besser glätten zu können, bestellte ich professionelles Werkzeug: Bullfloat mit Verlängerung (Blaustahl), ein Betonschieber und eine große Hand-Glättkelle.

Mit diesem Equipment legte ich in drei Etappen eine weitere Schicht auf den bestehenden Abschnitt – alleine, an drei verschiedenen Tagen. Das Ergebnis: ordentlich. Die Verbindungsstellen werden später ohnehin durch Wände abgedeckt.

Beim dritten Nacharbeits-Abschnitt konnte ich den Bullfloat erstmals richtig einsetzen – das Ergebnis war deutlich glatter. Die Handhabung erfordert Übung – und mehr Platz wäre wünschenswert, doch die Glaswände lassen nicht viel Spielraum.

Fazit

Dieser erste Abschnitt war der mit Abstand aufwendigste – mit viel Logistik, Improvisation, Nacharbeit und Werkzeugnachrüstungen.

Ob ich wieder selbst betonieren würde? Vielleicht. Aber bei größeren Flächen: Beton liefern lassen, nicht selber mischen. Gelernt haben wir jedenfalls einiges – und das Ergebnis kann sich trotz allem sehen lassen.

Eine Zapfwelle, ein Mischer, drei Leute – und eine ganze Menge Beton. Das war der Anfang unserer Bodenplatte. Und der Beginn vieler neuer Erfahrungen.

Ähnliche Beiträge

Warum wir uns für eine Betonplatte entschieden haben

Artikel Lesen →

Gewächshausboden betonieren Teil 2-4 – gemachte Erfahrungen umsetzten

Artikel Lesen →

Warum ein Glashaus? Von der Scheunenidee zum genehmigten Venlo-Gewächshaus

Artikel Lesen →

Aufbau unseres Lager- & Verarbeitungsgewächshauses – in zwei Anläufen

Artikel Lesen →

Kies, Bagger & Rüttelplatte – der Unterbau entsteht

Artikel Lesen →